Survivorship – Clinical Study Center Kardiologie
Das Ziel der CRU Kardiologie ist in diesem Projekt die klinische Forschung innovativ im Bereich gynäkologischer Tumorerkrankungen mit kardialem Fokus weiter voranzubringen, um neue wissenschaftlich fundierte Kenntnisse über Langzeitnebenwirkungen von onkologischen Therapien zu erlangen. Die sich daraus ableitenden neuen Behandlungsverfahren werden einen wesentlichen Beitrag bei der medizinischen Versorgung unserer Patientinnen und Patienten leisten.
Um uns optimal auf die Patientenuntersuchungen konzentrieren zu können, bieten wir unseren Patientinnen und Patienten über fünf moderne Untersuchungs- und Behandlungszimmer, attraktive Arbeits-, Labor- und Wartebereiche sowie eine ausgefeilte unterstützende Logistik. Dabei sind uns die Patientensicherheit und –Zufriedenheit besonders wichtige Leitgedanken. Das erfahrene Team der CRU Kardiologie investiert dabei viel Kraft, Wissen und Zeit in eine qualitativ hochwertige Diagnostik, Therapie und sorgsame Betreuung. Wir werden, um eine qualitativ hochwertige Diagnostik und Therapie in Verbindung mit einer sorgsamen Betreuung zu erreichen, all unsere Erfahrungen und unser Wissen zum Wohle unserer Patientinnen und Patienten einbringen.
Was erwartet Sie bei uns?
In unserer Einrichtung, der CRU Kardiologie, werden Sie durch unser erfahrenes Personal im Rahmen der Sprechstunde für Langzeitüberlebende nach gynäkologischer Tumorerkrankung mit kardialem Fokus untersucht. Unsere Untersuchungen beinhalten:
- Krankheitsgeschichte, Gesundheitszustand, Medikamenteneinnahme
- Körperliche Untersuchung
- Vitalparameter: Herzfrequenz, Blutdruck, etc.
- Elektrokardiogramm (Untersuchung der elektrischen Aktivität des Herzens)
- Herzultraschall (Echokardiographie)
- Blutabnahme mit Erstellung eines kardiovaskulären Risikoprofils sowie bestimmter Herzenzymmarker
Im Anschluss findet eine detaillierte Besprechung mit Auswertung der erhobenen Daten (EKG, Echokardiographie, Vitalparameter etc.) sowie eine individuelle Beratung statt.
Kardiotoxizität bei Langzeitüberlebenden nach gynäkologischer Tumorerkrankungen
Eine der häufigsten und wichtigsten Langzeitnebenwirkungen von onkologischen Therapien ist die Kardiotoxizität. Als kardiotoxisch bezeichnet man chemische Substanzen bzw. Medikamente, die das Herz auf verschiedene Weise beeinträchtigen oder schädigen können. Eine Kardiotoxizität unter onkologischer Therapie kann sich unterschiedlich manifestieren:
- Frühe Formen: Herzrhythmusstörungen, Durchblutungsstörungen, Arterielle Hypertonie etc.
- Späte Formen: Entwicklung einer Herzinsuffizienz mit den klinischen Zeichen einer Einschränkung der Leistungsfähigkeit, Luftnot sowie Gewichtszunahme und Ödemen.
Da sich diese Veränderungen des Herzmuskels in den meisten Fällen langsam und schleichend entwickeln kann eine beginnende Schädigung des Herzens bei vielen Patienten zunächst unbemerkt bleiben. Die Diagnose wird in Zusammenschau der Befunde (mittels Anamnese, körperlicher Untersuchung, Vitalparametern, Labordiagnostik, EKG) sowie mit dem Goldstandard der transthorakalen Herzultraschalluntersuchung (Echokardiographie) gestellt.
In letzter Zeit werden vermehrt Serummarker als mögliche Parameter für Kardiotoxizität untersucht. Im Vordergrund stehen hierbei die natriuretischen Peptide BNP und NT-pro-BNP und das kardiale Strukturprotein Troponin. Diese sind etablierte Marker in der Diagnose- und Prognoseeinschätzung herzkranker Patientinnen und Patienten und gewinnen auch im Kontext von Kardiotoxizitäten zunehmend an Bedeutung, sodass wir diese bei der Blutabnahme miterheben.
Im klinischen Alltag ist gerade bei Langzeitüberlebenden nach gynäkologischer Tumorerkrankungen auch noch Jahre und Jahrzehnte nach onkologischer Therapie auf potenziell kardiotoxische Manifestationen zu achten. Hierzu kann dieses Projekt einen entscheidenden Beitrag leisten, die durch medikamentöse oder radiologische Therapien bedingte Schädigung des Myokards zukünftig besser zu erkennen und zu therapieren.